50 Prozent der Podcast-Hörerinnen und Hörer zahlen für ein kostenpflichtiges Podcast-Abo. Das ergibt die Podcast-Umfrage des Podcast-Vermarkters Podstars und der Umfrage-App Appinio. Der Befragung zufolge besitzen 14 Prozent ein Podcast-Abo, während 22 Prozent bis zu drei Abos besitzen. Zugang zu vier zahlungspflichtigen Podcasts haben 14 Prozent. 50 Prozent besitzen bisher kein Abo, vergangenes Jahr lag dieser Wert noch bei 82 Prozent.
Die Zahlungsbereitschaft für Podcast-Abos hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. 2023 sagten 20 Prozent, sie seien nicht gewillt, Geld für ein Podcast-Abo auszugeben. Dieses Jahr liegt die Zahl bei 27 Prozent. Die Hörerinnen und Hörer, die für ein Abo bezahlen, sind dafür bereit mehr zu bezahlen als im vergangenen Jahr. 13 Prozent sagen, sie würden zwischen elf und 15 Euro im Monat für ein Abo bezahlen, im vergangenen Jahr sagten das nur ein Prozent.
Die Werte aus diesem Jahr sind mit denen aus dem vergangenen allerdings nur bedingt vergleichbar, da die Methodik abweicht. 2023 hat Podstars die Studie mittels einer Online-Umfrage unter deutschen Podcast-Hörerinnen und Hörern durchgeführt und die Daten über zwei Monate eingesammelt. Dieses Jahr entstand die Umfrage gemeinsam mit Appinio, die den Fragebogen eine Woche lange über die Appinio-App ausgespielt haben.
Bei Podcasts, die kostenpflichtige Abos anbieten, lassen sich die regulären Folgen meist weiterhin kostenlos über Podcast-Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts anhören. Für die monatliche Gebühr erhalten die Abonnenten dafür Extras oder Bonus-Folgen.
Besonders beliebt der Abonnenten sind Abos, die Zugang zu werbefreien Podcast-Folgen ermöglichen. Vorgelesene News-Artikel finden 32 Prozent ansprechend. 31 Prozent freuen sich über zusätzliche Inhalte.
Podcasts durch kostenpflichtige Abos zu monetarisieren, lohnt sich besonders für Formate mit einer großen Community. Der deutsche Politik-Podcast Lage der Nation bietet beispielsweise für 4,99 Euro monatlich das Abo „LagePlus“ an und ermöglicht Hörerinnen und Hörern so Zugang zu werbefreien Folgen sowie eine gekürzte Fassung des wöchentlichen Podcasts.
Der Podcast Wohlstand für Alle führte erst im vergangenen September ein Podcast-Abo ein. Abonnentinnen und Abonnenten erhalten gegen eine monatliche Gebühr Sonderfolgen des Formats.
Selbst etablierte Medien erproben gesonderte Abo-Modelle für Audio-Inhalte. So bietet das britische Wirtschaftsmagazin Economist das Abo „Economist Podcast+“ an, durch das Abonnentinnen und Abonnenten Zugang zu exklusiven Podcast-Formaten bekommen.
