Ab Oktober ist das Podcast-Archiv der „New York Times“ nur noch für zahlende Nutzer abrufbar. Die jeweils neusten Folgen von Formaten wie „The Daily“ und „Hard Fork“ bleiben bei Spotify und Co für alle hörbar, der Rest verschwindet hinter die Paywall.
„New York Times“ startet Podcast-Abo
Für Hörerinnen und Hörer gibt es ab Oktober mehrere Möglichkeiten, auf das volle Podcast-Archiv des Medienhauses zugreifen zu können. Zum einen startet die „New York Times“ ein eigenes Audio-Abo, das sechs Dollar im Monat kosten wird. Zum anderen kooperiert die Zeitung mit Spotify und Apple Podcasts, wo Nutzerinnen und Nutzer gegen eine monatliche Gebühr weiterhin auf den ganzen Katalog zugreifen zu können. Personen mit Vollabo der „New York Times“ können weiterhin über die „NYTimes“-App, die dezidierte Audio-App der „New York Times“ hören oder ihr Abo mit Spotify oder Apple Podcasts verknüpfen.
Abonnentinnen und Abonnenten werden künftig auch auf neue Staffeln von „Serial“ vor allen anderen zugreifen können. Die „New York Times“ öffnet mit Podcast-Abos einen weiteren Erlösweg und baut gleichzeitig die Vorteile des Vollabos weiter aus. Der Verlag kündigt zudem an, dass sich das Abo weiter verändert wird: „Wir gehen davon aus, dass sich das Abonnementmodell mit der Zeit weiterentwickeln wird, sodass wir unsere Zuhörerschaft halten und vergrößern und den Zuhörern gleichzeitig die Vorteile eines Abonnements näherbringen können.“
„Unsere Audioberichterstattung ist in den letzten Jahren viel umfangreicher geworden und hat eine viel größere Bandbreite. Wir haben jetzt mehrere Nachrichtensendungen, mehr Sendungen zu Technik, Politik, Kultur und Lifestyle und wir haben sogar unsere Sendungen in den Bereichen Meinung und Sport erweitert. Wir freuen uns, alle unsere Sendungen mehr Menschen zugänglich zu machen“, fügte Paula Szuchman, Audiodirektorin der Times, hinzu.
Auch „DIE ZEIT“ prüft Verschieben hinter die Paywall
Grund für das Verschieben der Podcasts hinter die Paywall ist mutmaßlich auch die schlechte Monetarisierung von Audio-Inhalten. Mittlerweile ist der Markt mit Shows gesättigt, so dass viele Werbeplätze leer bleiben oder nur mit Eigenwerbung gefüllt werden.
Der britische „Economist“ hat schon im vergangenen Jahr ein reines Podcast-Abo gestartet und einen Großteil des Portfolios hinter die Bezahlschranke verschoben. Im Juli kündigte auch „DIE ZEIT“ an, diesen Schritt prüfen zu wollen. Jochen Wegner, Chefredakteur von „ZEIT ONLINE“, sagte damals dem Branchenmagazin, „HORIZONT“: „Wir sind Marktführer in Deutschland, spüren das aber noch nicht in unseren Erlösen.“