Gender Gap und Churn Rates: die Herausforderungen für Podcast-Creator

Sounds Profitable
December 15, 2025

Eine neue Studie von Sounds Profitable liefert Einblicke in die Welt der Podcast-Creator. Mit einer repräsentativen Umfrage unter 5.034 Amerikaner:innen ab 18 Jahren analysiert die Studie die Formate, demografischen Unterschiede und die Gründe für den Einstieg oder Ausstieg aus der Podcast-Produktion.

Gender-Gap: Frauen starten seltener, bleiben aber länger aktiv

Die Studie legt einen Gender-Gap in der Podcast-Produktion offen. Männer produzieren häufiger Podcasts (15 Prozent), während Frauen nur zu 8 Prozent vertreten sind. Sobald Frauen jedoch aktiv sind, zeigen sie eine leicht höhere Retention-Rate: 69 Prozent der weiblichen Creator bleiben langfristig aktiv, verglichen mit 67 Prozent der Männer. Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass Frauen trotz anfänglicher Barrieren nachhaltigere Strategien entwickeln, um in der Branche Fuß zu fassen.

Format-Trends: Video dominiert, Audio bleibt relevant

Die Studie zeigt, dass die Podcast-Branche zunehmend ihre Ausspielung diversifiziert. Während 29 Prozent der aktiven Creator ausschließlich Audio nutzen, produzieren 35 Prozent Video-only. Die Mehrheit, 36 Prozent, kombiniert beide Formate. Interessant ist, dass 71 Prozent der Creator Video in ihren Workflow integrieren. Diese Zahlen zeigen, dass Videoformate zwar auf dem Vormarsch sind, aber Audio weiterhin eine zentrale Rolle spielt. Die Entscheidung für ein Format hängt oft von den Produktionsressourcen und den Konsumgewohnheiten der Zielgruppe ab.

Abbruchquote: Jeder dritte Creator gibt auf

Die Nachhaltigkeit bleibt eine große Herausforderung für die Branche. Laut der Studie hat jeder dritte Mensch, der jemals mit der Podcast-Produktion begonnen haben, seine Aktivitäten eingestellt. Besonders betroffen sind LGBTQ+-Creator und Creator über 55 Jahre, die mit einer Abbruchquote von 40 Prozent die höchsten Werte aufweisen. Asiatische Creator hingegen haben mit 23 Prozent die niedrigste Churn-Rate. Diese Unterschiede zeigen, dass verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sind, sei es durch gesellschaftliche Barrieren oder spezifische Produktionsanforderungen.

Die Studie versucht sich auch an einer Analyse der sogenannten „Lapsed Creators“, also jener, die ihre Podcast-Produktion eingestellt haben. Die Daten zeigen, dass viele dieser Creator Inhalte produziert haben, die nicht ihrem bevorzugten Konsumformat entsprechen. So nutzen 51 Prozent YouTube für Podcasts nur als Audio-Plattform, während lediglich 0,8 Prozent ein Video-only-Format erwarten. Diese „Format-Friktion“ – das Missverhältnis zwischen dem produzierten Format und den eigenen Konsumgewohnheiten – könnte ein wesentlicher Grund fürs Aufgeben sein. Insbesondere die höheren Produktionsanforderungen von Videoformaten scheinen viele Creator zu überfordern.

So wurde die Studie erhoben

Die Daten basieren auf einer Online-Studie, die von Sounds Profitable und Signal Hill Insights durchgeführt wurde. Die Befragung umfasste 5.034 Amerikaner:innen ab 18 Jahren und wurde repräsentativ nach den neuesten US-Census-Daten gewichtet. Die Teilnehmer:innen wurden zu ihren Erfahrungen mit der Podcast-Produktion, Formatpräferenzen und den Gründen für den Einstieg oder Ausstieg befragt.

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