Der Reporter:innen-Preis in der Kategorie „Bester Podcast“ ging in diesem Jahr an Simone Gaul und Bastian Berbner für „Irma: Das Kind aus Srebrenica“. In dem Format der ZEIT geht es um die Frauen Irma und Christine. Christine arbeitete während des Bosnienkriegs als Krankenschwester, die kleine Irma wurde ihr damals vomVater überreicht. Lange wusste Christine nicht, was aus Irma geworden ist, bis eine E-Mail sie in die Zeit zurückwirft.
Die Jury begründet ihre Wahl so: „In 'Irma: Kind aus Srebrenica' (ZEIT) von Simone Gaul und Bastian Berbner werden Chaos und Schrecken des Krieges plastisch. Irma wurde als Baby im Bosnienkrieg ihrem Vater entrissen. Anhand ihrer Geschichte wird erlebbar, was Krieg mit Menschen macht. Der Podcast mutet den Hörern moralische Dilemmata zu - in einer Situation, in der es nur Verlierer gibt.“
Zudem loben sie die multiperspektivische Erzählweise und die tiefe Intensität, die der Podcasts durch Empathie erzeugt.
Sieben Podcasts normiert
Ebenfalls normiert waren „Avignon: Der Prozess Pelicot“ von Yasemin Yüksel, Käthe Bergmann, Philipp Fackler, Britta Sandberg, Jannis Schakarian, Petra Truckendanner (SPIEGEL), „Hateland“ Nikolaus Steiner, Helene Fröhmcke, Antonia Märzhäuser und Martin Kaul, Andreas Braun und Volkmar Kabisch (ARD), „Geteiltes Leid“ von Sören Musyal, Dr. Olga Herschel, Jannik Werner, Khesrau Behroz (UNDONE), „Chronik einer Abschiebung“ von Maria Caroline Wölfle und Johanna Sagmeister (ARD), „Hitlergruß als Partyspaß? Der Fall Melanie Müller“ von Denise Peikert, Antonie Rietzschel, Fabian Deicke, Nicole Grziwa, Marvin Standke und Robert Nößler (Leipziger Volkszeitung) sowie „Die Peter Thiel Story“ von Klaus Uhrig, Fritz Espenlaub, Jasmin Körber und Christian Schiffer (Deutschlandfunk).
Der Deutsche Reporter:innen-Preis zeichnet laut eigener Aussage Podcasts aus, „die relevant sind und handwerklich überzeugen: sorgfältig recherchiert, klug gebaut, klar erzählt. Podcasts, die eine Dramaturgie haben – und einen Ton. Die Nähe schaffen, ohne sich anzubiedern. Und die so spannend sind, dass man gerne bis zum Ende zuhört, auch wenn’s lang wird.“











