Spotify zeigt ab sofort Wiedergabe-Meilensteine von Podcast-Folgen öffentlich an. Die sogenannten „Play Counts“ (auf Deutsch: Wiedergaben) sind in der Episodenübersicht sichtbar, allerdings erst, wenn eine Episode die Marke von 50.000 Wiedergaben erreicht hat. Danach wird der Marker in 50.000er-Schritten aktualisiert.
Spotify hebt erfolgreiche Episoden hervor
Spotify möchte es Hörerinnen und Hörern erleichtern, neue Lieblingsfolgen zu entdecken. In einem Blog-Post erklärt das Unternehmen, dass die Meilenstein-Badges dazu dienen, beliebte Episoden auf den ersten Blick erkennbar zu machen. Nutzerinnen und Nutzer sollen so schneller entscheiden können, welche Folgen sie anhören möchten.
Creatorn und Verlagen verspricht Spotify durch die Play Counts eine gesteigerte Sichtbarkeit ihrer erfolgreichsten Episoden. Während Hörerinnen und Hörer lediglich die Meilenstein-Marker sehen, haben Podcasterinnen und Podcaster über die Plattform „Spotify for Creators“ Zugriff auf die exakten Wiedergabezahlen. Spotify bezeichnet Plays als „zentrale Kennzahl“ und beschreibt sie als den „genauesten Indikator für das Engagement und die Popularität von Episoden auf Spotify“.
Kritik von Creatorn und Branchenmedien
Die Einführung der Play Counts stößt jedoch auch auf Kritik. Besonders kleinere Podcasts befürchten, dass die fehlende Sichtbarkeit ihrer Wiedergabezahlen potenzielle neue Hörerinnen und Hörer abschrecken könnte. Formate, die die 50.000-Wiedergaben-Marke nicht erreichen, bleiben ohne Marker und könnten dadurch weniger attraktiv wirken. Zudem wird bemängelt, dass die Play Counts ausschließlich Wiedergaben auf Spotify erfassen und somit kein vollständiges Bild der Reichweite eines Podcasts liefern.
Auch das Branchenmedium „Podnews“ äußert Bedenken. Es kritisiert die fehlende Transparenz darüber, wie Spotify Plays genau definiert. Während Streams erst ab einer Wiedergabedauer von 60 Sekunden gezählt werden, bleibt die Definition von Plays unklar. Spotify beschreibt sie lediglich als die „Anzahl der Male, die ein Spotify-Nutzer Ihre Inhalte in der Spotify-App aktiv angeschaut oder angehört hat“. Diese vage Formulierung lässt Raum für Spekulationen und erschwert den Vergleich mit anderen Plattformen.
