Spotify hat seinen ersten Kauf im Jahr 2022 getätigt. Wie der Streamingservice am Mittwoch bekannt gab, kauft er Chartable und Podsights, um sein Podcast-Ökosystem auszubauen. Mit Podsights können Podcasts und Marken den Erfolg gebuchter Werbung messen. In der Presseerklärung gibt Spotify an, dass die fehlende Messbarkeit und Attribution für Werbetreibende heute noch eine große Herausforderung sei. Mit der Akquisition von Podsight soll besonders für Marken die Transparenz steigen. Langfristig soll der Service auch für Werbung bei Musik und Display-Werbung eingesetzt werden.
Chartable hingegen ist eine Podcast-Analytics-Plattform, die Podcaster*innen Informationen über ihre Hörerschaft bereitstellt. Durch den Deal wird Chartable ein Teil von Megaphone, einer Hosting-Plattform, die Spotify bereits im November 2020 gekauft hat. Premium-User von Megaphone sollen das Angebot von Chartable bald nutzen können. Besonders erfolgsversprechend sind für Spotify zwei Features:
SmartLinks: Die SmartLinks von Chartable sind messbare Links, die Podcaster*innen beispielsweise in sozialen Netzwerken teilen können, um eine neue Folge zu bewerben. Nutzer*innen gelangen dadurch auf eine Seite, auf der sie auswählen können, in welchem Podcast-Player sie die Folge hören wollen. SmartLinks ersetzen so das Posten von mehreren Links zu den einzelnen Playern. Zudem können Podcaster so tracken, welche Marketing-Channel für sie am besten funktionieren.
SmartPromos: Das Feature erleichtert die Messbarkeit von Podcast-Werbung über Podcasts. So können Podcaster*innen in anderen Podcasts Werbung schalten und können nachvollziehen, ob die Werbung ihnen neue Downloads gebracht haben.
Spotify und Amazon befinden sich gerade im Wettrüsten der Podcast-Unternehmen. Während Spotify gerade zunehmend auf den Zukauft von AdTech-Unternehmen setzt, kauft Amazon fleißig die exklusiven Verbreitungs- und Vermartungsrechte von Podcast. Allein dieser Jahr hat Amazon schon bei My Favorite Murder sowie How I Built This zugeschlagen.
Die Strategie der beiden Player unterscheidet sich allerdings. Während Spotify auf ein geschlossenes Ökosystem setzt und exklusive Shows auf andere Plattformen nicht erscheinen dürfen, arbeitet Amazon mit einer Exklusivität von nur einer Woche. Die Vermutung: Amazon schielt eher auf Werbeerlöse.
