Tagesspiegel startet Multimedia-Ressort „Voice & Vision“

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December 22, 2025

Der Tagesspiegel hat ein neues Ressort ins Leben gerufen, das die Bereiche Audio, Video und Social Media vereint: „Voice & Vision“. Ziel des Teams ist es, den digitalen Journalismus des Hauses zu stärken und die Inhalte kanalübergreifend sowie überregional zu denken. Die Leitung übernehmen Sonja Gillert und Morten Wenzek als Doppelspitze.

Sonja Gillert bringt ihre Expertise aus der Leitung des Audio-Ressorts bei WELT mit, wo sie das Podcast-Angebot maßgeblich aufgebaut hat. Morten Wenzek hat in den vergangenen vier Jahren die Social- und Video-Teams des Tagesspiegels geleitet und weiterentwickelt. Beide betonen die Bedeutung einer zeitgemäßen Erzählweise, die den Konsumgewohnheiten einer jüngeren Zielgruppe gerecht wird.

Chefredakteur Christian Tretbar sieht in der Gründung des neuen Ressorts einen strategischen Schritt: „Mit Voice & Vision schaffen wir ein Ressort, das unsere journalistische Kraft in Audio, Video und Social bündelt und uns gleichzeitig zukunftsfähig aufstellt.“

Gillert: „Entscheidend ist, wie Journalismus Menschen heute erreicht. Mit Voice & Vision denken wir Audio, Video und Social konsequent zusammen, um Recherchen zeitgemäß und wirksam zu erzählen – dort, wo Menschen zuhören, schauen und diskutieren.“

Wenzek: „Wir wollen Geschichten so erzählen, dass sie relevant sind, Reichweite erzeugen und auch jüngere Communitys ansprechen. Die Bündelung unserer Kompetenzen ist der nächste logische Schritt, um den Tagesspiegel als digitale Marke weiter zu stärken.“

Externe Plattformen immer wichtiger für den Journalismus

Für Medienhäuser ist es immer wichtiger, Menschen außerhalb der eigenen Website zu erreichen und Sichtbarkeit auf externen Plattformen wie Instagram, YouTube oder Spotify zu erzielen. Der Digital News Report des Reuters Instituts beobachtete in diesem Jahr eine fortschreitende Entwicklung des Nachrichtenkonsums hin zu soziale Netzwerke und Videoplattformen. „Institutionellen Journalismus“ würde das schwächen, stattdessen würde ein fragmentiertes Medienumfeld aufgebaut werden.

Besonders stark sei dieser Trend in den Vereinigten Staaten sowie in Lateinamerika, Osteuropa und in Teilen Asien ausgeprägt. Doch auch in Deutschland steigt der Wert von sozialen Netzwerken als Informationsquelle.

Auf diese Entwicklung reagierte DER SPIEGEL bereits im April: die Ressorts Audio, Social Media und Leserdialog wurden zum Ressort Crossmedia zusammengeführt. Das Ziel: die Markenpräsenz in sozialen Netzwerken, die Leserbindung und den Kontakt zu neuen Zielgruppen stärken.

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