Der Wirecard-Prozess läuft seit einem Jahr, ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Die Süddeutsche Zeitung wagt sich im Podcast 1,9 Milliarden Lügen nun an einen ersten Zwischenbericht. In vier Folgen geht es um den Gerichtsprozess rund um Markus Braun und die Rolle von Jan Marsalek, der seit mittlerweile dreieinhalb Jahren auf der Flucht ist.
Vinzent-Vitus Leitgeb, stellvertretender Leiter des Audioressorts der Süddeutschen Zeitung, sagt zum Start der dritten Staffel: „Ab heute veröffentlichen wir neue Folgen von Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen – und ich freue mich wirklich sehr darüber. Weil das Format schon immer spannend zu recherchieren und zu produzieren war. Aber auch, weil ich es journalistisch einen guten Case für so einen Podcast-Doku-Kanal finde.“ Podcasts seien das ideale Format, um relevante Geschichten übersichtlich aufbereiten - vor allem für Menschen, die die Geschehnisse nicht tagesaktuell verfolgen - so Leitgeb weiter.
„Auch aufwändige Podcast-Dokus können nahe an der Aktualität sein. Können Hörer:innen, die so einen großen, relevanten Fall wie Wirecard nicht täglich verfolgen, immer wieder Einstiegspunkte und neuen Überblick bieten.“ - Vinzent-Vitus Leitgeb
Das Format war 2021 zunächst mit acht Folgen gestartet, die die Hintergründe des Falls Wirecard beleuchteten. In der zweiten Staffel ging es vor allem um die Neuigkeiten rund um die Flucht von Jan Masalek und die Anklage.
Dritte Staffel ohne Spotify
Erstmals führen die SZ-Journalisten Tami Holderried und Stephan Radomsky durch den Podcast. Die ersten zwei Staffeln moderierte noch Laura Terberl, die mittlerweile das Audio- und Videoteam der Süddeutschen Zeitung leitet. Zudem trennt sich das Medienhaus in der dritten Staffel vom Kooperationspartner Spotify, mit dem die ersten zwei Staffeln umgesetzt worden waren. Damit öffnet sich der Podcast anderen Plattformen. Künftig ist 1,9 Milliarden Lügen in allen Podcatchern zu hören und wird mit Werbung ausgespielt. Die ersten zwei Staffeln waren als "Spotify Original" exklusiv auf der schwedischen Streaming-Plattform erschienen. Auch diese Folgen finden sich mittlerweile auf Apple Podcasts, Amazon Music oder können mittels RSS-Feed abonniert werden.
Warum die Zusammenarbeit mit Spotify endete, ist nicht bekannt.