Das Nachrichtenmedium „Politico“ wagt einen Schritt in die Welt der Sonntags-Talkshows – allerdings nicht im klassischen TV-Format, sondern mit einem Podcast. „The Conversation“, moderiert von der leitenden Korrespondentin Dasha Burns, will etablierte amerikanische Formate wie „Meet the Press“ und „Face the Nation“ herausfordern. Der Podcast wird auch auf YouTube verfügbar sein.
Neue Konkurrenz für Sonntags-Talkshows
Während klassische Talkshows oft kurze, fragmentierte Diskussionen bieten, setzt „The Conversation“ auf längere Gespräche mit jeweils einem Gast aus der politischen Welt. Laut Politico-CEO Goli Sheikholeslami ist das Format darauf ausgelegt, eine Zielgruppe anzusprechen, die bereits stark in politische Themen involviert ist. Es gehe weniger darum, neue Zuschauer zu gewinnen, sondern vielmehr darum, die bestehende Leserschaft – darunter Politiker und Entscheidungsträger – stärker zu binden.
Die traditionellen Sonntags-Talkshows haben seit Jahrzehnten einen festen Platz in der politischen Berichterstattung. Doch die Medienlandschaft hat sich verändert: Laut einer Pew-Studie von 2024 bevorzugen 58 % der Amerikaner digitale Plattformen für Nachrichten, während nur 32 % noch auf TV setzen. Sheikholeslami sieht hier eine Chance: „YouTube erlaubt es uns, direkt mit den großen Sendern zu konkurrieren.“
Neben „The Conversation“ plant Politico weitere Podcasts, darunter „Corridors with Rachael Bade“ und „The Playbook Podcast“. Um diese Vorhaben zu realisieren, hat das Unternehmen erfahrene Köpfe ins Boot geholt: Ben Reininga, ehemals bei Snapchat, und Haley Thomas, zuvor bei CNN Audio, sollen die Audio- und Videoabteilung ausbauen.