Spotify hat seit Januar 2025 über 100 Millionen Dollar an Podcast-Creator und Publisher ausgezahlt, wie die New York Times berichtet. Das Spotify Partner Programm, das zunächst in den USA, Großbritannien, Kanada und Australien eingeführt wurde, ist nun auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.
Was steckt hinter dem Partnerprogramm?
Das „Spotify Partner Programm“ ermöglicht es Podcastern, direkt durch Videoaufrufe von Premium-Nutzer:innen Einnahmen zu generieren. Sie erhalten eine Umsatzbeteiligung an Werbeeinnahmen aus der kostenlosen Version von Spotify. Laut Spotify stiegen die Auszahlungen an Video-Creator in den Ländern, in denen das Programm bereits verfügbar ist, im Januar 2025 um mehr als 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Saruul Krause-Jentsch, Head of Podcasts für Zentraleuropa bei Spotify, bezeichnet das Programm als „wichtigen Schritt, um Creator vielfältige und unkomplizierte Verdienstmöglichkeiten zu eröffnen“. Neben den neuen Monetarisierungsoptionen sollen auch Tools zur Reichweitensteigerung und Audience-basierte Auszahlungen die Attraktivität der Plattform erhöhen.
Spotify konkurriert mit YouTube
Die Einführung des Partnerprogramms in Deutschland ist ein weiterer Versuch von Spotify, YouTube im Bereich Video-Podcasts Konkurrenz zu machen. Laut Edison Research konsumieren über die Hälfte der Amerikaner Video-Podcasts – und das vor allem auf YouTube, das mit einer Reichweite von einer Milliarde monatlicher Podcast-Konsumenten die Branche dominiert. Im Vergleich dazu hat Spotify weltweit 170 Millionen monatliche Podcast-Hörer:innen.
Trotzdem zeigt sich, dass Spotify mit seinem neuen Programm Creator überzeugen kann. David Coles, Host des Horror-Podcasts „Just Creepy: Scary Stories“, berichtet, dass seine Einnahmen durch Spotify von 45.500 Dollar auf 81.600 Dollar pro Quartal gestiegen sind. Im Gespräch mit der New York Times sagt Coles, dass er nun reevaluieren wolle, ob YouTube seine Haupt-Plattform bleibt.
Die Frage bleibt, ob Spotify mit diesen Maßnahmen YouTube ernsthaft gefährden kann. Während YouTube zwischen 2021 und 2024 über 70 Milliarden Dollar an Creator ausgezahlt hat, sind die 100 Millionen Dollar von Spotify vergleichsweise bescheiden. Dennoch zeigt der Fokus auf Video-Podcasts und die verbesserten Monetarisierungsoptionen, dass Spotify gewillt ist, seinen Platz in der Podcast-Landschaft zu behaupten – jetzt auch in Deutschland.
Was bedeutet das für deutsche Creator?
Mit dem Start des Partnerprogramms in Deutschland, Österreich und der Schweiz könnten auch hiesige Podcaster von den neuen Monetarisierungsoptionen profitieren. Besonders interessant ist, dass Premium-Nutzer:innen weniger Werbung ausgespielt bekommen – nur die von den Creatorn selbst eingefügten Anzeigen bleiben bestehen. Dies könnte das Nutzungserlebnis verbessern und mehr Hörer:innen auf die Plattform ziehen.