Podcasterinnen und Podcaster werden als vertrauensvolle Quelle für Produktempfehlungen angesehen. Das zeigt eine Befragung der Podcast-Plattform Acast unter amerikanischen Hörerinnen und Hörern. Demnach geben 75 Prozent der Befragten an, schon einmal eine Kaufentscheidung aufgrund der Empfehlung eines Podcast-Hosts getroffen zu haben. Über die Kaufempfehlung eines YouTubers sagen das 70 Prozent. 62 Prozent haben schon einmal etwas gekauft, weil ein Social-Media-Creator es zuvor empfohlen hat.
Immerhin 73 Prozent sind mit ihrer Kaufentscheidung auch zufrieden, wenn sie von einem Podcaster inspiriert war. Den höchsten Wert verzeichnen hier YouTuber: 79 Prozent sagen, YouTuber würden gute Empfehlungen abgeben.
Tommy Walters, Director of Research and Insights bei Acast, verbindet dieses Ergebnis mit dem Vertrauensverlust in traditionelle Medien: „Das Vertrauen in die US-Medien hat in den letzten Jahren aufgrund von soziopolitischen Unruhen und widersprüchlicher Berichterstattung über Ereignisse abgenommen. Da die US-Verbraucher das Vertrauen in die traditionellen Medien verloren haben, wenden sie sich zunehmend Podcastern als Quelle der Wahrheit zu. In schwierigen und unsicheren Zeiten - wie dem Ausbruch der Pandemie und dem Beginn des Krieges in der Ukraine - haben wir bei Acast immer wieder beobachtet, dass die Hörer Podcasts nutzen, um tiefgründige Gespräche zu führen und Analysen zu hören, anstatt sich mit Schlagzeilen zu beschäftigen. Wenn es um Produktwerbung geht, haben wir außerdem festgestellt, dass die Hörer den Empfehlungen von Podcastern mehr vertrauen als jeder anderen Medienform.“
Acast hat allerdings nur das Vertrauen in Podcaster, YouTuber, Social-Media-Creatorn, Fernseh-Persönlichkeiten und Radio-Hosts abgefragt. Ein Vergleich zu Journalistinnen und Journalisten lässt sich auf Basis der Umfrage nicht ziehen.
Hörer planen bewusst Podcast-Zeit ein
64 Prozent der befragten Podcast-Hörerinnen und Hörer planen sich aktiv Zeit ein, um Podcasts zu hören. Das ist der höchste Wert unter den abgefragten Auswahlmöglichkeiten. 63 Prozent planen ein, Inhalte von Social-Media-Persönlichkeiten zu konsumieren, 60 Prozent von YouTubern. Nur 33 Prozent hören bewusst Radio-Moderatorinnen und Moderatoren zu.