Connie Walker gewinnt mit dem Audio-Drama Stolen - Surving St. Michael’s den Pulitzer Preis für Audio Reporting. In dem Podcast recherchiert die Journalistin die Geschichte ihres eigenen Vaters, der als Kind in einer sogenannten Residential School in Kanada missbraucht wurde. In den internat-ähnlichen Schulen war es den Kindern verboten, ihre indigene Sprache zu sprechen und ihre kulturelle Herkunft zu pflegen. Die Schulen lagen meist in kirchlicher Hand und wurden von Priestern geführt. Mittlerweile sind zahlreiche Missbrauchsfälle durch die Priester bekannt.
Auch Familienmitglieder von Walker sind Opfer. Für Stolen hat sie zahlreiche Interviews mit Angehörigen geführt, um mehr um das Trauma ihrer Familie und das System hinter den Schulen herauszufinden. In acht Folgen arbeitet sie ihre Recherche auf und versucht die Täter ausfindig zu machen. Der Podcast ist 2022 exklusiv auf Spotify in Zusammenarbeit mit Gimlet Media erschienen.
Erster Podcast, der Pulitzer und Peabody Preis im gleichen Jahr gewinnt
Neben dem Pulitzer Preis hat Walker zudem den renommierten Peabody Award gewonnen. Damit ist Stolen der erste Podcast, der beide Preise im selben Jahr gewinnt. "Ehrlich gesagt, ich habe mich selbst gekniffen bei dieser Nachricht. Es ist eine unglaubliche Ehre für unsere Arbeit an Surviving St. Michael's, diese Anerkennung zu erhalten. Es fühlt sich an wie ein Beweis dafür, dass indigene Geschichten wichtig sind und dass indigene Menschen dabei unterstützt werden sollten, sie zu erzählen," sagt Walker.
Bevor Walker für Gimlet Media arbeitete, war sie Journalistin bei CBC. Sie ist Mitglied eines indigenen Volkes im Süden von Saskatchewan, Kanada, und konzentriert sich in ihrer Arbeit auf Geschichten rund um indigene Lebensrealitäten und ihre Geschichten.