Spotify will zur Video-Plattform werden. Nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit bereits viel Geld in den Ausbau von Audio-Inhalten gesteckt hatte, fokussiert sich Spotify nun auf Video-Podcast. Der Streaming-Dienst soll Creatorn hohe Geldsummen anbieten, damit sie ihre Inhalte auch auf Spotify ausspielen.
Millionenangebote für Video-Creator
Laut Bloomberg bietet Spotify YouTube-orientierten Videomachern Verträge an, die in den siebenstelligen Bereich gehen. Ziel ist es, ihre Shows nicht nur auf YouTube, sondern auch auf Spotify zu veröffentlichen. Dabei verzichtet Spotify weitgehend auf die exklusiven Produktionsrechte oder den Alleinverkauf von Werbeplätzen. Stattdessen möchte die Plattform ihre Videobibliothek erweitern und den Creatorn im Gegenzug Marketingunterstützung bieten.
Video-Podcasts sind bei Spotify seit einigen Jahren ein fester Bestandteil. Der Einstieg kam mit großen Namen wie Joe Rogan, der 2020 verlangte, dass Spotify seine Show auch in Videoform unterstützt. Auch andere Formate wie „The Comment Section“ oder „What Now?“ mit Trevor Noah setzten auf Videos. Spotify sieht darin eine klare Wachstumschance, wie ein Sprecher erklärt: „Die Beliebtheit von Videos auf Spotify steigt, und wir freuen uns, unser Angebot weiter auszubauen.“ Bereits mehr als 170 Millionen Nutzerinnen und Nutzer haben auf Spotify Video-Podcasts konsumiert.
Warum Creator skeptisch sind
Bisher zögerten YouTube-Creator, ihre Inhalte auch auf Spotify zu veröffentlichen. Zum einen, weil es zusätzlichen Aufwand bedeutet. Zum anderen, weil Spotify bisher kein vergleichbares Werbe-System zu YouTubes AdSense hatte. AdSense ermöglicht die dynamische Ausspielung von Werbung anhand von umfassenden Targeting-Möglichkeiten. Creator müssen sich dadurch nicht selbst um das Akquirieren von Werbepartnern kümmern.
Mittlerweile hat Spotify nachgebessert: Das Unternehmen bietet für Werbetreibende eine Self-Service-Plattform an, mit denen sie selbst Kampagnen erstellen können. Diese Werbung wird dann in Audio- und Video-Podcasts ausgespielt, aber auch für Freemium-User beim Musikhören.
YouTube gegen Spotify
Die neue Ausgabebereitschaft von Spotify läutet eine neue Runde im Kampf YouTube vs. Spotify ein. Podcasterinnen und Podcaster nutzen YouTube schon seit vielen Jahren, um Video-Podcasts zu verbreiten. Offiziell angeboten hat YouTube diese Funktion allerdings nie. Das änderte sich im März 2023: Creator können seitdem in YouTube Studio auch Podcasts hochladen. Seit Januar dieses Jahres ist der Upload auch mittels RSS möglich.
Laut Online-Audio-Monitor ist YouTube der zweitbeliebteste Kanal, um Podcasts zu hören (41 Prozent). Mit 53 Prozent hören aber die meisten User Podcasts noch über Spotify.