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Podcast starten: in 10 Schritten zum eigenen Podcast [Einfach erklärt]

Podcasts lassen sich relativ leicht und kostengünstig erstellen. Trotzdem wird die Arbeit, die ein Podcast macht, oft unterschätzt. Die Ideenfindung, Aufnahmen und Post-Produktion benötigen Zeit. Wenn du Folgen mit Gästen aufnehmen möchtest, kommt das Gästemanagement sogar noch dazu.

Wusstest du zum Beispiel, dass 24 Prozent der Podcasts keine zweite Folge veröffentlichen? Das zeigt ein Blick in die Statistiken von Apple Podcasts – und beweist, dass ein Podcast eben nicht schnell gemacht ist. Bevor die erste Folge überhaupt aufgenommen werden kann, braucht es viel Planung. Und danach einen alltagstauglichen Prozess, damit es nicht bei einer Folge bleibt.

Damit all das klappt, haben wir hier die zehn wichtigsten Schritte zum eigenen Podcast zusammengefasst:

1. Von der Idee zum Konzept

Jeder Podcast startet mit einer groben Idee. Der erste Schritt ist es daher, die Idee in ein Konzept zu überführen und sie greifbarer zu machen. Das Konzept ist außerdem deine Planungsgrundlage, die dir auch im weiteren Verlauf hilft. Wann immer du bei der Planung stockst, gibt dir ein Blick aufs Konzept wieder Orientierung.

In deinem Konzept definierst du die inhaltliche Ausrichtung, deine Zielgruppe und machst dir auch schon erste Gedanken zu der Gestaltung deiner Folgen, etwa wie lang eine Episode sein soll und was für wiederkehrende Elemente du in deinem Podcast nutzen möchtest. Idealerweise machst du dir auch bereits erste Gedanken zum Marketing für deinen Podcast.

In der Konzeptionsphase solltest du dir auch andere Podcasts zu deinem Wunschthema anschauen. Welche Zielgruppe sprechen sie an? Wie wird das Thema aufbereitet? Gibt es einen oder mehrere Hosts? An welchem Tag wird veröffentlicht?

Einen Leitfaden für die Erstellung eines Konzeptes findest du hier: So erstellst du ein Podcast-Konzept

2. Die erste Staffel planen

Ich empfehle, einen Podcast immer in Staffeln zu denken, beispielsweise indem du acht Folgen schon einmal grob durchplanst. Das gibt dir Planungssicherheit und du kannst einen roten Faden durch die Staffel spannen.

Ein weiterer Vorteil: Der Aufwand bleibt überschaubar und du hast nach der ersten Staffel eine Verschnaufpause und kannst dir überlegen, ob und wie du weitermachen möchtest.

Dazu skizzierst du deine erste Staffel und überlegst dir genau, welche Themen du bearbeiten möchtest. So kannst du auch prüfen, ob dein Konzept zu nischig oder zu weit gefasst ist. Wenn dir in diesem Schritt nicht genug Themen einfallen, trägt sich dein Podcast nicht über mehrere Folgen. Wenn dir viel zu viel einfällt, ist dein Konzept vielleicht noch nicht spitz genug oder zu beliebig.

Das Beispiel zeigt dir, wie so ein Plan aussehen könnte. Allein durch die vorläufigen Folgentitel wirst du erkennen, worum es geht und ob die einzelnen Episoden zueinander passen. Dir wird auch schnell auffallen, dass Folge 4 aus dem Raster fällt, weil der Titel keine Frage ist.

Idealerweise erkennst du in deiner Liste auch einen Spannungsbogen. Die erste Folge sollte ein guter Vorgeschmack darauf sein, was deine Hörerinnen und Hörer erwarten können. Dein bestes Thema solltest du aber nicht gleich zu Anfang abfeuern.

3. Schreibe dein erstes Skript

Nun geht es an die inhaltliche Ausarbeitung deiner ersten Folge. Dabei ist es dir überlassen, ob du den Inhalt Wort für Wort aufschreibst oder lieber in Stichpunkten zusammenfasst. Wahrscheinlich merkst du schnell, womit du besser arbeiten kannst.

Füge hier auch die wiederkehrenden Elemente für deinen Podcast ein, die du in deinem Konzept bereits erarbeitet hast, beispielsweise kleine Spiele oder Rubriken. Vielleicht möchtest du auch jede Folge mit dem gleichen Intro beginnen - auch das gehört ins Skript.

Sprich das Skript am besten mehrmals durch, damit du mehr Sicherheit gewinnst. Formuliere Sätze um, über die du beim Vortragen stolperst. Wenn du dich sicherer fühlst, kannst du nebenbei eine Stoppuhr mitlaufen lassen.

Wie komplex die Skript-Erstellung sein kann, zeigt ein Blick in das Produktionsstudio Wondery. Die Journalistin Cynthia Littleton erläutert bei Variety, wie viel Sorgfalt dort in die Planung eines Podcasts fließt:

“How many voices are too many for a single episode? When does a listener hit cognitive overload? How can subtle musical cues pace the storytelling? What are the sonic tools and tricks that prevent the deadly boring, monotone sound quality of a public radio documentary?”

Ich halte vor allem die ersten zwei Punkte für relevant für jede Art von Podcast. Zu viele Protagonisten oder eingespielte Zitate verschiedener Menschen macht eine Show schnell unübersichtlich und schwer zu folgen. Auch zu viele Fakten oder Zahlen sorgen eher für Überforderung oder gar Langweile als für Unterhaltung.

4. Richte dir dein technisches Setup ein

Einen Podcast kannst du theoretisch auch einfach mit dem Smartphone aufnehmen. Für eine bessere Audio-Qualität solltest du aber auf jeden Fall in ein Mikrofon investieren. Die gibt es bereits unter 100 Euro. Für den Start eignet sich das Rode USB-Mini wunderbar.

Mehr Empfehlungen findest du hier: die besten Mikrofone für Anfänger und Profis.

Für die Aufnahme gibt es verschiedene Optionen, du kannst entweder lokal auf deinem Rechner aufnehmen oder über eine Cloud. Bekannte webbasierte Lösungen sind Riverside oder Descript. Dort kannst du deinen Podcast später auch schneiden. Diese Tools sind besonders anfängerfreundlich und sparen dir einiges an Ärger.

Ein weiterer Vorteil: Tools wie Riverside oder Descript bieten auch noch viele weitere Funktionen an. So kannst du dort zum Beispiel mit mehreren Teilnehmern online Podcasts oder Videos aufnehmen.

Weitere Möglichkeiten sind GarageBand (vorinstalliert auf Apple-Rechner), Audacity oder Hindenburg. Diese Programme musst auf deinem Computer installieren. Auch damit kannst du deinen Podcast später schneiden.

5. Nimm deine erste Folge auf & schneide sie

Eines ist sicher: Die erste Folge wird nicht perfekt sein. Jeder ist am Anfang unsicher, verspricht sich oder hat Probleme mit der Technik. Halte dich hier an den Grundsatz: Better done than perfect.

Wichtiger als die perfekte erste Folge ist es, in den Rhythmus zu kommen. Du wirst schnell feststellen, dass du von Folge zu Folge sicherer wirst. Betrachte die erste Folge als Pilotfolge und leg einfach los. Verändere das Skript, wenn du merkst, dass du mit einzelnen Stellen nicht zurechtkommst oder sie dir beim Aussprechen unnatürlich vorkommen.

Wenn du dich versprichst, kannst du einfach den Satz von vorn beginnen. Gröbere Fehler kannst du später leicht herausschneiden, kleinere Fehler stören deine Hörerinnen und Hörer wahrscheinlich nicht einmal.

Sobald du deine Folge aufgenommen hast, geht es ans Schneiden. Ich würde empfehlen, die Folge so schnell wie möglich nach der Aufnahme zu schneiden, damit du dich noch an die Inhalte erinnerst.

Wenn du keinen aufwändigen Storytelling-Podcast machst, musst du wahrscheinlich gar nicht so viel schneiden, sondern nur ein paar Verhaspler korrigieren. Beim Schneiden kannst du außerdem ein Intro und Outro hinzufügen oder ein Soundbett unter deinen Podcast legen.

Am Schluss speicherst du deine Folge als mp3 ab.

6. Entwirf ein Cover für deinen Podcast

Wie bei einem Buch kann auch bei einem Podcast das Cover entscheidend sein. Es ist das Erste, was deine potenziellen Hörerinnen und Hörer sehen und sollte sie gleich ansprechen.

Schau dir am besten an, wie andere Podcasterinnen und Podcaster in deiner Nische ihr Cover gestaltet haben. Es kann hilfreich sein, sich bewusst von den Wettbewerbern abzugrenzen, etwa in dem du andere Farben nutzt.

Auch ein Blick in die Podcast-Charts kann hilfreich sein. Laber-Podcasts, die sich um Personen drehen, zeigen die Personen meist auch auf dem Cover. Etablierte Medien wie DIE ZEIT oder der Tagesspiegel setzen eher auf Wiedererkennungswert durch die Corporate Identity ihrer Marke. Meist gibt es auf dem Cover auch einen ersten Hinweis auf den Inhalt. Auf Literatur-Podcasts ist zum Beispiel oft ein Buch abgebildet.

Meine Empfehlung: nutze Canva, um dein Cover zu erstellen. Auf Canva findest du viele Vorlagen, die du für deine Zwecke verwenden kannst und die Erstellung geht schnell.

7. Richte dein Hosting ein & und sichere die Social-Media-Accounts

Um deinen Podcast auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts oder Deezer zu bringen, benötigst du einen Hoster. Bei dem Hoster lädst du deine Folgen hoch, hinterlegst dein Cover und auch die Beschreibung deines Podcasts.

Danach kannst du deinen Podcast einmalig mit den verschiedenen Podcast-Plattformen verbinden. Neue Folgen und die Shownotes musst du dann nur noch bei dem Hoster hochladen und sie werden automatisch auch bei Spotify & Co veröffentlicht.

Bekannte Hoster sind beispielsweise Podigee, Acast und Spotify for Podcasters.

Im gleichen Zuge solltest du dir auch Kanäle in Sozialen Medien einrichten, beispielsweise bei Instagram, TikTok oder X.

8. Veröffentliche die erste Folge & macht Werbung

Sobald dein Hosting eingerichtet ist und die erste Folge geschnitten ist, kann dein Podcast raus in die Welt.

Doch mit dem Veröffentlichen über den Hoster ist es nicht getan. Du solltest auch Werbung für deinen Podcast machen, damit Leute auf ihn aufmerksam werden. Dazu eignet sich organischer Content auf sozialen Medien, Cross-Promotion oder auch Paid Ads, wenn du bereits mehr Erfahrung mit Podcasts hast.

9. Analysiere deinen Erfolg

In den Tagen nach der Veröffentlichung solltest du deine Hosting-Plattform im Auge behalten. Dort findest du künftig allerhand Zahlen, die dir helfen, den Erfolg deines Podcasts zu bewerten.

Einen guten Vergleichswert bieten die ersten sieben Tage nach Veröffentlichung. Wusstest du zum Beispiel, dass dein Podcasts bereits zu den Top 5 Prozent gehört, wenn du 885 Downloads in den ersten Tagen erhältst?

Podcasts sind jedoch auch nachhaltige Inhalte, die lange wirken können. Oftmals werden Folgen noch jahrelang angehört, der sogenannte Back Catalogue kann viel wert sein.

Eine Übersicht, welche Kennzahlen wichtig sind, findest du hier: Diese zehn Zahlen solltest du tracken.

10. Entwickle einen Prozess

Erinnerst du dich an die Zahl vom Anfang? 24 Prozent der Podcasterinnen und Podcaster schaffen keine zweite Folge.

Der Schlüssel zu Kontinuität ist ein durchdachter Prozess. Wenn dein Ziel ist, alle zwei Wochen eine Folge zu veröffentlichen, frag dich, wie sich das mit deinem Alltag vereinen lässt. Wann wäre der perfekte Tag zum Aufnehmen? Wann muss dann das Skript stehen? Wann erstellst du Grafiken für Social Media?

Hier siehst du einen beispielhaften Prozess:

In dem Beispiel wird sehr großzügig geplant. Das ist für den Anfang allerdings auch nötig. Bedenke auch, dass du vielleicht krank werden könntest oder ein Notfall dazwischenkommt. Wenn du deine Folge erst einen Tag vor Veröffentlichung aufnimmst, kann wirklich viel dazwischen kommen.

Bei Podcasts, die nicht tagesaktuell sein sollen, kannst du zum Beispiel auch mehrere Folgen auf einmal aufnehmen und so im Voraus produzieren.

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