So erstellst du ein Podcast-Konzept [mit Vorlage]

Einen Podcast zu starten ist recht niederschwellig: Du brauchst wenig Technik und auch die Produktion kann recht simpel sein. Seitdem zahlreiche KI-Tools Arbeitsschritte abnehmen können, ist Podcasting sogar noch einfacher geworden.

Egal, ob du KI verwendest oder nicht, eines bleibt immer gleich: Ein durchdachtes Konzept ist die Grundlage eines Podcasts. Bevor du keines hast, solltest du keine Folgen aufnehmen.

Warum braucht man ein Podcast-Konzept?

Ein Podcast-Konzept ist die Verschriftlichung deiner Idee. Zum einen hilft es dir dabei, mehr Klarheit über deine Idee zu bekommen. Wen will ich eigentlich erreichen? Was ist das Ziel? Was hebt meinen Podcast von anderen Formaten ab? So hast du einen roten Faden, der die während der Produktion hilft und dafür sorgt, dass du nicht zum allgemein wirst.

Ein Konzept sorgt auch dafür, dass du dir von vorn hinein Gedanken über die Verlängerung deines Podcasts machst, also darüber, wie du deine Inhalte ans Publikum bringst. Das vergessen viele Menschen, die einen Podcast starten.

Daher schnapp dir Zettel und Stift, um dir Gedanken über Zielgruppe, Format und Ausspielung deines Podcasts zu machen.

Vielleicht hilft dir auch unser Konzept-Template weiter.

1) Brainstorme deine Podcast-Idee

Zunächst solltest du dir einige Fragen stellen, um den Kern deiner Podcast-Idee zu ermitteln. Zum Beispiel:

  • Warum will ich einen Podcast machen?
  • Welches Ziel verfolge ich?
  • Welche Themen möchte ich behandeln?
  • Aus welcher Perspektive behandele ich die Themen?
  • Wer ist meine Zielgruppe?
  • Was macht mein Format besonders?
  • Wie oft möchte ich Folgen veröffentlichen?
  • Podcaste ich allein, in einer Gruppe oder mit Gästen?

Am besten überlegst du erst einmal drauflos, ohne deine Gedanken gleich zu bewerten. Hier geht es wirklich erst einmal darum, alles auf Papier zu bringen und gute Ideen festzuhalten. Später bringen wir dann alles in eine Struktur, sortieren deine Notizen und hinterfragen sie kritisch.

2) Recherchiere deine Konkurrenz

Bevor wir uns an das Konzept machen, versuchen wir herauszufinden, wer deine Wettbewerber sind. Zum einen lernst du dadurch, mit welchen Formaten du um Hörerinnen und Hörer konkurrierst und zum anderen kannst du so einen USP entwickeln.

In deiner Recherche kannst du Podcasts zu ganz unterschiedlichen Themen sammeln, die sich an eine ähnliche oder sogar die gleiche Zielgruppe wie du richten. Mache dir Notizen zu ihren wiederkehrenden Elementen, Themen und Häufigkeit der Veröffentlichung. Versuche dabei herauszufinden, was sie gut machen und wo die Schwachstellen liegen.

Wir wollen die erfolgreichen Podcasts nicht nachmachen. Aber wir können von ihnen lernen, um unser eigenes Format zu differenzieren.

3) Bringe alles in eine Struktur

Nun geht es darum, aus deinen Gedanken ein richtiges Podcast-Konzept zu erschaffen. Dafür kannst du gern unser Template nutzen, dass du bei Gumroad findest.

Zunächst geht es um die Randdaten, wie Titel des Podcasts, die Zielgruppe und die Zielsetzung.

Die Zielgruppe

Deine Zielgruppe sollte möglichst konkret, in sich homogen sein und man sollte ihre Größe recherchieren können. Wenn du einen Tier-Podcast machst, dann sind "Alle Tierbesitzer in Deutschland" wahrscheinlich keine gute Zielgruppe und dann ist deine Podcast-Idee wahrscheinlich auch zu weit gefasst. Besser: ein Hunde-Podcast für alle Hunde-Anfänger. Deine Zielgruppe sind dann beispielsweise alle Menschen, die sich in den letzten zwei Jahren einen Hund zugelegt haben.

Oder angenommen, du willst einen Podcast über E-Commerce starten. In dem Podcast möchtest du Experten-Interviews mit Menschen führen, die in großen Unternehmen die E-Commerce-Abteilung leiten. Du möchtest das Wissen der Besten sammeln und so ein Branchen-Netzwerk erschaffen. Deine Zielgruppe sind Menschen, die in leitender Position in der Branche arbeiten oder auf dem Weg dorthin sind.

Die Zielsetzung

Beim Podcasting gucken viele zuerst auf die Download-Zahlen. Das ist sicher nicht falsch, aber nicht unbedingt die richtige Einheit, um Erfolg zu messen. Es kommt nämlich darauf an, was du eigentlich erreichen willst.

  • Eine große Reichweite, um Geld durch Werbung zu verdienen
  • Interview-Gäste, um dein Netzwerk zu erweitern
  • Interview-Gäste, um einen Sales-Erstkontakt herzustellen
  • Personal Branding oder Aufbau eines Experten-Status
  • Reduzierung der Customer-Support-Anfragen durch einen Kundenservice-Podcast
  • Employer Branding und Erhöhung der Bewerbungen
  • Verkauf von digitalen Produkten steigern
  • Beratungsleistungen verkaufen
  • etc etc

Das Format

Danach widmen wir uns dem Format. Dabei geht es um die Folgen- und Staffellänge, die Frequenz und die wiederkehrenden Elemente. Diese Punkte sind wichtig, um Regelmäßigkeit und Wiedererkennbarkeit herzustellen. Beachte bei der Frequenz unbedingt, was für dich oder dein Team wirklich umsetzbar ist. Ein Podcast ist leicht zu starten, aber schwierig am Laufen zu halten. Starte lieber mit einer Folge im Monat und steigere die langsam als vor Überforderung schnell wieder aufzugeben. Deswegen nehmen rund 25 Prozent der Podcast nur eine Episode auf.

Bei den Inhalten wird es schon schwieriger: Am besten überlegst du dir bereits grob, worüber du in den ersten sechs bis zehn Folgen sprechen möchtest. So läufst du nicht in Gefahr, dass dir die Themen ausgehen. Außerdem kannst du dir so eine Storyline über die gesamte Staffel aufbauen.

Auf keinen Fall solltest du bei der Konzept-Erstellung das Marketing vergessen. Viel zu oft wird dieser Punkt übersehen und am Ende weiß niemand, dass es deinen Podcast überhaupt gibt. Deswegen überlege dir, auf welchen Kanälen du deinen Podcast bewerben willst und mit welchen Inhalten du deine Follower überzeugen könntest. Im ersten Schritt geht es nur um eine grobe Idee.

Das Besondere

Idealerweise grenzt sich dein Podcast von dem ab, was es bereits auf dem Markt gibt. Dabei geht es nicht zwingend um ein großes Alleinstellungskriterium, sondern oft um den richtigen Mix. Folgende Faktoren eignen sich in der Formatentwicklung, um eine Idee zu etwas Besonderem zu machen:

  • Die Länge: versuche dich an einem radikal kurzem Format oder einem sehr ausgedehnten
  • Die Zielgruppe: richte dich gezielt an Anfängerinnen und Anfänger oder an absolute Profis
  • Wiederkehrende Elemente: probiere verschiedene Kategorien aus, die Tempo und Wiedererkennungswert hineinbringen

4) Versichere dich, dass du eine Nische besetzt

Schau danach noch einmal kritisch über dein Konzept. Wichtig ist, dass du dich nicht in Allgemeinplätzen verlierst. Versuche stattdessen eine Nische zu besetzen. Zum Beispiel durch die Ansprache einer spitzen Zielgruppe oder einem sehr eng gefassten Thema. Statt über Fußball sprichst du über die Champions League, statt über Ernährung über Clean Eating oder statt übers Reisen über Städtetrips in Europa.

Denn: ein Podcast für alle ist ein Podcast für niemanden. Trau dich in eine Nische zu gehen!

5) Fang an zu podcasten

Nun kannst du endlich loslegen! Stelle sicher, dass du das richtige Mikrofon hast und dich mit deiner Audio-Software auskennst. Nimm auch gern eine Pilotfolge auf, um dich in den Prozess einzufinden.

6) Passe dein Konzept an

Ein Konzept ist kein starres, abgeschlossenes Produkt, es sollte sich weiterentwickeln.

Ich empfehle, einen Podcast in Staffeln zu denken und beispielsweise erst einmal acht Folgen zu produzieren. Danach solltest du dir Zeit nehmen und das Format kritisch prüfen?

  • Funktioniert der Prozess? (Aufnehmen, Post-Produktion und Marketing)
  • Habe ich meine Ziele erreicht?
  • Schaffe ich die Frequenz, die ich festgelegt habe?
  • Ist der Aufbau meiner Folgen logisch und nachvollziehbar?
  • Ähneln sich die Folgen in Struktur und Stil?

Das sind nur einige Fragen, die du dir stellen kannst, um die Arbeit an deinem Podcast kritisch zu hinterfragen.

January 12, 2025

Autorin des Artikels

Ich bin Jana und schreibe auf Soundbett über Podcasts. Seit 2020 beschäftige ich mich beruflich mit Audio. Zuerst habe ich Konzepte für Corporate Podcasts erstellt, mittlerweile kümmere ich mich vor allem um Vermarktung und Monetarisierung. Soundbett hat als digitaler Notizzettel angefangen, um all das Gelernte zu vermerken. Seit Anfang 2022 ist Soundbett ein Online-Magazin über Podcasting.

Folge mir gern auf LinkedIn und auf Threads oder abonniere meinen Newsletter.

Hier weiterlesen