Newsletter können bestehende Podcasts sinnvoll ergänzen und die Bindung zwischen Podcast und Hörerschaft stärken. Im Idealfall bieten sie durch weiterführende Inhalte wie Fotos oder Links einen Mehrwert.
Wer als Podcasterin oder Podcaster sein Angebot erweitern will oder seinen Podcast besser monetarisieren möchte, könnte mit einem Newsletter genau diese Ziele erreichen.
Ein Podcast-Newsletter ist eine Growth-Strategie, um die Verbindung zu deinen Abonnentinnen und Abonnenten zu stärken. Es könnte auch ein erster Schritt sein, um aus deinem Podcast ein richtiges Geschäft zu machen.
Aber: ein Newsletter ergibt nur dann Sinn, wenn du bereits regelmäßig Folgen deines Podcasts veröffentlichst und dir bereits eine Hörerschaft aufgebaut hast. Es ergibt keinen Sinn, eine zweite Baustelle aufzumachen, wenn du schon an der ersten verzweifelst.
Überlege dir also vorher, ob du Zeit hast, um regelmäßig einen Newsletter zu verschicken. Zudem sollte sich das Thema deines Podcasts dafür eignen, Inhalte auch in schriftlicher Form zu veröffentlichen.
Ein Newsletter kann einen Podcast auf vielfältige Weise ergänzen:
Die Kombination aus Podcast und Newsletter vertieft die Nutzungserfahrung deiner Hörerinnen und Hörer, fördert Interaktion und damit die Bindung und kann als zusätzliche Erlösquelle dienen.
Wichtig ist, dass der Newsletter nicht nur die Inhalte aus deinem Podcast wiederholt, sondern sie vertieft und eigenen Mehrwert bietet. Der Newsletter sollte auch dann verständlich und relevant sein, wenn jemand die aktuelle Podcast-Folge noch nicht gehört hat. Gleichzeitig sollte ein Newsletter aber auch noch neue Informationen bieten, die deine Fans ohne ein Abo nicht bekommen würden.
Der Doppelgänger TechTalk ist ein Tech- und Aktien-Podcast, der zweimal die Woche veröffentlicht wird. Der begleitende Newsletter erscheint jeden Montag und wird von Philipp Klöckner, einem der zwei Hosts, kuratiert und geschrieben.
Der Newsletter selbst ist eine Mischung aus Tech-News und persönlichen Empfehlungen. Klöckner öffnet mit den wichtigsten Wirtschaftsnachrichten der vergangenen Tage, fasst diese zusammen, ordnet kurz ein und verlinkt auf seine Quellen. Die Quellen fördern die Glaubwürdigkeit, während er durch seine Einordnung seine Expertise beweist und Mehrwert bereitstellt.
Der Rest des Newsletters ist modular aufgebaut und besteht aus zahlreichen Kategorien. Das hilft, um Konsistenz zu gewährleisten und gibt viel Struktur. Klöckner nutzt beispielsweise die Formate “Chart der Woche”, “Sehenswert”, “Hörenswert” und einen Zitat-Block.
Be smart: Klöckner hostet den Newsletter auf der Plattform beehiiv und nutzt die Engagement-Features der Plattform. Über beehiiv können Leserinnen und Leser beispielsweise durch einen personalisierten Link den Newsletter weiterempfehlen. Die Fans, die in der vergangenen Woche die meisten Referrals getätigt haben, werden von Klöckner zu Anfang des nächsten Newsletters erwähnt.
Der True-Crime-Podcast Verbrechen von “DIE ZEIT” ist einer der erfolgreichsten Shows des Landes. Der Podcast schafft damit Sichtbarkeit für den Verlag und macht Hörerinnen und Hörer eventuell zu Lesern der Print-Ausgabe des Magazins "Verbrechen".
Seit mehreren Jahren gibt es zusätzlich zum Magazin und Podcast auch den Newsletter. Da von einem Medienhaus geschrieben und umgesetzt, kann man hier besonders viel lernen, wenn man einen professionellen Newsletter aufsetzen möchte.
Jeder Newsletter beginnt mit einem Editorial, also einem kurzen Text einer Redakteurin oder eines Redakteurs. Wie das Beispiel zeigt, geht es dabei nicht unbedinkt um Fakten, sondern darum, Interesse zu erzeugen.
Doch auch danach formiert sich der Newsletter durch feste Kategorien, die Struktur geben und Wiedererkennungswert schaffen. Zunächst gibt es einen Blick auf die aktuelle Podcast-Folge inklusive vieler Bilder. Die Schwäche von Podcasts (nur Audio) wird durch den Newsletter aufgefangen und den Bildern wird viel Platz eingeräumt.
Danach folgt ein Werbeblock (mit Eigenwerbung), sowie ein Hinweis auf die aktuelle Ausgabe des Print-Magazins. An diesen Stellen wird versucht, die Newsletter-Empfängerinnen und -Empfänger für ein weiteres Angebot der “ZEIT” zu begeistern.
Danach nutzt “DIE ZEIT” noch einmal ihre Stärke als Medienhaus und verweist auf andere Inhalte. Zum einen gibt es eine Filmempfehlung, die im weitesten Sinne mit Verbrechen zu tun hat und einen weitenführenden Link zum einem Text aus der ZEIT.
Subscribe Now ist das perfekte Beispiel für den Erfolg der Nische. Lennart Schneider richtet sich damit an ein sehr spezielles Publikum: deutschsprachige Menschen, die in der Abo-Industrie arbeiten. Also bei Verlagen, Streaming-Plattformen und dergleichen. Das klingt erst einmal nach einer winzigen Zielgruppe. Doch da sich dieser Bereich so schnell wandelt und innovationsoffen ist, ist die Zielgruppe auch besonders wissbegierig. Zudem ist die Zielgruppe in ihrer täglichen Arbeit mit spezifischen Problemen konfrontiert für die sie fundierte Lösungsvorschläge suchen.
In seinem Interview-Podcast trifft Schneider regelmäßig Abo-Manager, die mit ihm über ein konkretes Thema reden, etwa Preis-Strategien. In zugehörigen Newsletter wird jeweils kurz auf die aktuelle Folge hingewiesen.
Be smart: Die Themen im Podcast sind zeitlos und eignen sich als Evergreen-Content. Diesen Vorteil nutzt Schneider und weist am Ende jedes Newsletters auf die vergangenen Ausgaben hin. So führt er auch neue Abonenntinnen und Abonenten schnell in seine Inhalte ein, animiert zum Klicken und erzeugt ein großes Mehrtwert-Gefühl.
Warum funktioniert das?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Tools, um einen eigenen Newsletter zu starten. Bei Creatorn sind Substack, ConvertKit und beehiiv besonders beliebt. In der Tabelle siehst du, was die einzelnen Anbieter voneinander unterscheidet.
Auch bei der Wahl des Newsletter-Tools solltest du dir dein Ziel noch einmal vor Augen führen. Substack ist zum Beispiel komplett kostenlos nutzbar, bietet aber nur wenige Gestaltungs-Möglichkeiten. Beehiiv setzt stark auf Growth-Mechaniken, die dir beim Wachsen helfen sollen, wird dafür aber recht schnell teuer.
Das Schöne an Newslettern: das Tool kann man relativ schnell und unkompliziert wechseln, ohne seine Kontaktliste zu verlieren.
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