Branded Podcasts: 10 gute Gründe für Unternehmenspodcasts

Rund ein Viertel der erwachsenen Deutschen hört Podcasts. Das ist eine potenziell riesige Zielgruppe, die Unternehmen durch Branded Podcasts erreichen können. Doch welche Gründe - außer die enorm hohe Hörerschaft - sprechen noch für das Format Podcast?

„Branded Podcasts are the ads people actually want to listen to.“ - Fast Company

1. Expertise zeigen: Unternehmen können Autorität aufbauen

Zeigen, wer der Experte ist: Durch Branded Podcasts können Unternehmen sich zu ihren Themen positionieren und die Unternehmensvision mit Leben füllen. Der sogenannte Purpose, also der Unternehmenszweck, ist für Konsument*innen in ihrer Kaufentscheidung immer wichtiger, durch Podcasts und die Wahl des richtigen Themas, können Unternehmen beweisen, dass sie es ernst meinen.

Auch Vertrauen und Qualität spielen für Kunden eine große Rolle. In Branded Podcasts können Unternehmen ihre Expertise vermitteln und zeigen, dass sie sich inhaltlich gut auskennen, beispielsweise mit Themen wie Nachhaltigkeit, Führung oder neue Mobilität.

Beispiel: WunderMobility Podcasts von WunderMobility

2. Neue Zielgruppen erreichen durch Branded Podcasts

Wer wachsen will, steht oft vor der Herausforderung, neue Zielgruppen für sich zu gewinnen. Branded Podcasts können ein Format sein, durch das das gelingt. Beispielsweise durch die Wahl eines Hosts, der bei der Zielgruppe beliebt ist und so die eigenen Fans auf das Unternehmen aufmerksam macht.

2021 hat sich zum Beispiel "Free Now", die App für Fahrtenvermittlung, der Musiker und YouTuber Fynn Kliemann geschnappt, um schnell Reichweite für ihr neues Branded-Podcast-Format Von A nach B zu bekommen. Durch die Verpflichtung von Kliemann hat das Unternehmen eine jüngere, abenteuerlustige Zielgruppe angesprochen, die davor nicht zur Kernnutzerschaft der App gehörte.

3. Nahbarkeit durchs Hören

55 Prozent der deutschen Podcast-Hörer*innen nutzen ihr Smartphone, um Podcast zu hören - wahrscheinlich über Kopfhörer. Das sorgt für Nähe.

So haben beispielsweise amerikanische Forschende herausgefunden, dass Hörerinnen und Hörer sich empathischer und überzeugter fühlen, wenn sie eine Botschaft über Kopfhörer statt über Lautsprecher hören. Das liegt daran, dass Kopfhörer suggerieren, dass die Stimmen aus dem eigenen Kopf kommen und sorgt für ein größeres Nähe-Gefühl.

4. Der Inhalt zählt, nicht der Absender

Auch wenn der aktuelle Strom von Promi-Podcasts etwas anderes vermuten lässt: bei Podcasts geht es um Inhalte. Laut einer Podstars-Umfrage auf dem Jahr 2024, hören Menschen Podcasts, um sich unterhalten zu lassen, um sich zu informieren oder zur Weiterbildung.

Mit Expertise oder unterhaltsamen Inhalten können Marken Hörer*innen und schließlich Fans für sich gewinnen. Durch Podcast SEO kann die Auffindbarkeit zudem erhöht werden.

5. Tiktokisierung von Social Media: Unabhängig von Algorithmen werden

Die meisten Unternehmen haben sich über Jahre Follower auf Plattformen wie Instagram oder Facebook aufgebaut. Doch diese direkte Verbindung zählt immer weniger. Unlängst hat Mark Zuckerberg verkündet, dass in Zukunft empfohlener Content außerhalb des Social Graph eine größere Rolle spielen wird.

Podcasts funktionieren ohne Empfehlungs-Algorithmen, und damit unterliegen deine Inhalte nicht der Willkür von Tech-Konzernen. Neue Folgen werden automatisch in die Feeds deine Abonnenten gepusht. Das bedeutet: Jeder Follower gehört dir! Wenn dein Branded Podcast sich einmal eine Fangemeinde aufgebaut hat, kannst du diese immer wieder bespiele, ohne dass eine Plattform deine Reichweite einschränkt.

6. Lead Generierung: Neukunden mit Branded Podcasts

Besonders für B2B-Unternehmen können Podcasts ein effektiver Weg sein, um neue Kunden zu erreichen. Etwa durch Podcasts, die nützliche Informationen, Trends und Entwicklungen einer Branche gut verständlich aufbereiten. Wie eine Executive Summary zum Hören.

Auch Interview-Podcasts mit spannenden Expertinnen, die in der Industrie geschätzt werden, können dich näher an dein Ziel bringen und Kunden auf dich aufmerksam. Oder du lädst direkt Entscheiderinnen deiner Wunsch-Kunden in deinen Podcast ein und generierst so einen ersten Touchpoint ohne Sales-Geschwafel.

7. Nachhaltige Inhalte, die lange nachwirken

Mehr als die Hälfte der Podcast-Downloads entfallen auf ältere Episoden, dem sogenannten Back Catalog. Das verriet die Plattform Audio Boom und viele Podcaster werden dieses Phänomen kennen. Anderes Beispiel: Obwohl der Podcast Gemischtes Hack bereits seit 2019 nur noch bei Spotify zu hören ist, ist der Podcast dank der älteren Folgen immer noch in den Apple Podcast Charts.

Podcasts sind ein extrem nachhaltiges Format, das noch lange nach Erstausstrahlung wirken kann. Zeitlose Inhalte werden noch Monate oder Jahre nach Erscheinen gehört. Der Lebenszyklus von Podcasts ist damit ähnlich wie der von beispielsweise Blogs. Und Auswertungen zeigen: die richtig erfolgreichen Podcasts haben ein sehr langen Back Catalog.

8. Hilfestellung: Kunden unter die Arme greifen

Podcast können auch eine Erweiterung des Kundensupports sein und proaktive Hilfe anbieten. Wie erfolgreich diese Strategie sein kann, zeig HubSpot bereits seit April 2020. In Digital Helpdesk sprechen HubSpot-Mitarbeitende mit Digital-Experten zu Themen wie Personalisierung, Video-Marketing oder New Work.

Auch Ebay greift mit seinem Podcast seinen Händlerinnen und Händlern unter die Arme und verrät ihnen Tipps und Tricks über den Ebay-eigenen Marktplatz.

9. Einblick hinter die Kulissen gewähren

2018 ist McDonald’s ein wahrer Podcast-Clou gelungen. Gemeinsam mit dem Re-Launch der populären Szechuan-Sauce startet der Fast-Food-Konzern den Podcast The Sauce. Dabei orientierten sie sich an dem True-Crime-Podcast Serial und blickten investigativ auf die Geschichte rund um die kontroverse Einführung der Sauce ein Jahr zuvor.

Dieser Ansatz funktioniert sicherlich nicht für jede Marke. Doch ein Einblick hinter die Kulissen ist vor allem für traditionsreiche Unternehmen eine spannende Möglichkeit, um mit Mythen oder der eigenen Historie aufzuräumen.

10. Der Marke eine Stimme geben

Marken sind mittlerweile komplexe Gebilde, die nicht nur eine eigene Tonalität und Bildsprache haben, sondern auch einen eigenen Sound. Man denke nur an die Musik in den Telekom-Werbespots, die die Marke mittlerweile komplementieren.

Auch die Stimme des Podcast-Hosts kann ergänzend zur Markenbildung beitragen und so zum Wiedererkennungswert beitragen.

May 12, 2024

Autorin des Artikels

Ich bin Jana und schreibe auf Soundbett über Podcasts. Seit 2020 beschäftige ich mich beruflich mit Audio. Zuerst habe ich Konzepte für Corporate Podcasts erstellt, mittlerweile kümmere ich mich vor allem um Vermarktung und Monetarisierung. Soundbett hat als digitaler Notizzettel angefangen, um all das Gelernte zu vermerken. Seit Anfang 2022 ist Soundbett ein Online-Magazin über Podcasting.

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